Samstag, 8. Oktober 2011

F.E. Higgins - Das schwarze Buch der Geheimnisse

F.E. Higgins
288 Seiten
Oetinger Verlag

Klappentext & Inhalt
Auf der Flucht vor seiner Vergangenheit rast Ludlow durch die Nacht, als blinder Passagier an eine Kutsche geklammert. Schließlich wird der Junge Lehrling beim Pfandleiher Joe Zabbidou, der einen besonderen Handel treibt: Er kauft Geheimnisse und trägt sie in sein schwarzes Buch ein. Aber die Dorfbewohner wollen nicht nur ihr Gewissen erleichtern, sondern sehen in Joe den Retter, der sie von dem grausamen Grundbesitzer Ratchet befreit. Bald reicht es ihnen nicht mehr, ihre Schuld zu verkaufen, und sie erwarten mehr von Joe. Doch auch Ludlow verbirgt ein Geheimnis. Das Netz um die beiden zieht sich immer enger zusammen …


Meine Meinung
Das Buch beginnt sofort mit einer spannenden Handlung, in welcher der Protagonist von seinen Eltern gezwungen wird seine Zähne sich (ohne Betäubung) ziehen zu lassen, damit diese für etwas Geld verkauft werden können, dem Jungen gelingt die Flucht und eine kurze, spannende Jagd beginnt, endet aber, als er eine rettende Kutsche sieht und auf diese hinten rauf springt, um dem Elend zu entkommen.
Ab da fängt die eigentliche Geschichte an und man spürt, dass sich langsam, aber stetig ein Spannungsbogen aufbaut, der am Höhepunkt sofort wieder abfällt, was ich sehr schade finde.
Durch die Geschichte zieht sich fortwährend der Alltag der beiden Protagonisten, mit einigen Unterbrechungen des Bösewichts und den nächtlichen Besuchen der Dorfbewohner, um ihren besonderen Pfand abzugeben.
Fragen kommen in der Handlung über keine auf, was ich als erleichternd empfinde und dennoch stört es mich. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

An dem Schreibstil merkt man sofort, dass dieses Buch für deutlich jüngere Leser abgestimmt ist. Die Sprache ist einfach gehalten und lässt als sehr detailreich und locker beschreiben.
Es lässt sich ziemlich gut lesen und man gerät nicht ins Holpern.
Sehr schön fand ich die Idee, die Kapitel, welche aus dem schwarzen Buch stammen, schriftlich anders zu gestalten, sie wurden augenscheinlich von einer Kinderhand geschrieben und in der damaligen Rechtschreibung. Das entfacht eine schöne Atmosphäre beim Lesen.

Der Ausbau der Charaktere ist für ein Buch, welches für jüngere Leser abgestimmt ist erstaunlich gut.
An dem Jungen Ludlow merkt man, wie eine Reifung des Charakters vonstanden geht und dieser reifer und verantwortungsvoller wird am Ende. Bei einigen Dorfbewohner war dies ebenso der Fall, dass man eine Veränderung spüren konnte, aber keine allzu große. Ansonsten konnte man sich mit den Charakteren nicht sonderlich anfreunden, da das Buch dafür zu kurz war.

Das Ende kam schleichend und beim Lesen hatte man die ganze Zeit darauf gewartet, dass es kommen möge, man hat es regelrecht gespürt, das da was im Busch lauert.
Aber als es kam, ging es auch sofort wieder, es war viel zu kurz und unspektakulär, meiner Meinung nach.


Das Cover
Das Cover finde ich unglaublich schön, da es wirklich perfekt zu der Handlung passt. Man kann das schwarze Buch der Geheimnisse darauf erkennen, mit dem Frosch der dem Pfandleiher gehört.
Ansonsten ist es ziemlich schlicht, was ich auch passend für dieses Buch finde.


Fazit
Im Großen und Ganzen eine wundervolle Geschichte für zwischendurch, die man an einem Nachmittag durchlesen könnte.
Durch die detailreiche Erzählungen konnte man richtig eintauchen und die Geschiche miterleben!
Leider war das Buch etwas zu kurz, um wirklich ein Gefühl dafür aufzubauen, was ich schade finde, man hätte daraus mehr machen können.
Ich empfehle dieses Buch vorallem jüngeren Lesern, so ab 12 Jahren und für die Älteren, die gerne Bücher lesen, in denen selbst Bücher vorkommen.


3 von 5 Punkten

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