Donnerstag, 12. Januar 2012

Jack Ketchum - Beuterausch

Jack Ketchum / Lucky McKee
288 Seiten
Heyne Hardcore Verlag

Klappentext
Gefangen in einer Spirale der Gewalt

Sie ist die letzte Überlebende eines Kannibalenstamms, der jahrzehntelang die Ostküste der USA in Angst und Schrecken versetzte. Geschwächt und verwundet gerät sie in die Gewalt des tyrannischen Familienvaters Cleek. Der Sadist Cleek versucht, die wilde Frau zu »zähmen«, wobei er seine Familie als Komplizen missbraucht. Doch er hat den Überlebenswillen seiner Gefangenen unterschätzt. Bevor sein Experiment zu Ende ist, werden alle Unaussprechliches durchleiden müssen.

Meine Meinung
Das Buch beginnt sofort mit der Handlung, ohne groß um den heißen Brei zu reden, man wird den Protagonisten vorgestellt und erhält einen ersten Eindruck von ihnen. Die Anfangsszenerie ist sehr brutal und lässt einem das Gefühl aufkommen, dass das noch nicht alles war. Damit hatte man dann auch recht, die Handlung ist nichts für schwache Nerven und es wird in den Abgrund der menschlichen Psyche geblickt und man erkennt, dass nicht alle nette Menschen, auch nett sein müssen. Der Spannungsbogen ist stetig vorhanden und lässt einen mitfiebern, wie es weitergeht und was mit den Personen passiert. Der Höhepunkt ist einfach grandios, genauso wie das Ende, von dem ich überhaupt nicht erwartet hätte, dass es so kommt. Aber es passt und ist mal etwas Neues!

Der Schreibstil ist passend zum Genre, düster und detailreich in brutalen Szenen. Dadurch kann man sich alles gut vorstellen und fühlt sich selbst gequält und gefangen oder wütend und hilflos.

Die Dialoge sage viel über die Charaktere aus, wie sie denken und was deren Prinzipien sind. Sie scheinen nie, zu unüberlegt zu sein, sondern sind gut durchdacht und passen zu dem jeweiligen Moment.

Der Charakteraufbau ist wirklich gut ausgearbeitet und man erkennt trotz der kurzen Handlungsspanne, die Veränderungen der einzelnen Charaktere. Man lernt die Personen lieben oder hassen. 
Die Kannibalin hat keinen Namen in dem Buch, so dass man sich leichter in sie hineinversetzen kann. Das gelingt einem auch gut, man versteht ihre Beweggründe und ihre Gefühle. Sie ist eine sehr starke Person, die es versteht, zu überleben und ihre Willen durchzusetzen. 
Peggy scheint am Anfang nicht viel mit alldem zu tun zu haben, aber ihre Gefühle und Gedanken ändern sich sehr während der Handlung und sie wird eine wirklich willensstarke Person, die weiß, was wichtig und richtig ist und was getan werden muss, auch wenn die Konsequenzen nicht reizvoll sind.
Chris scheint ein netter Mensch zu sein, der gerne anderen hilft und der Herr im Haus ist. Er probiert gerne Neues aus und beißt sich in Dingen fest, die ihn interessieren. Doch im Laufe der Geschichte erblickt man sein wahres Gesicht und lernt ihn zu fürchten.

Die Idee ist nicht neu, aber durchsetzt mit neuen, frischen Ideen, was mir wirklich gut gefällt.

Cover
Das Cover passt hervorragend zur Handlung, da es düster ist und man hauptsächlich nur die Kannibalin sieht, um die es sich auch dreht. Leider sieht die Frau auf dem Cover der Person aus dem Buch nur ansatzweise ähnlich.

Titel
Der Titel ist gut gewählt, er verrät nicht zuviel von dem Buch und macht zuerst einen falschen Eindruck von der Handlung. Das finde ich gut, da man so überrascht wird und nicht sofort alles weiß.

Fazit
Ich fand das Buch, trotz derbe Ausdrücke und gewalttätigen Szenen gut, da alles detailreich beschrieben wurde. Natürlich lese ich so etwas nur ab und zu, aber für zwischendurch ist das Buch perfekt. Ein Must-Have für alle Horror Fans.

Zusatzinformation
Das Buch wurde verfilmt, unter dem Titel "The Woman"

4 von 5 Punkten

1 Kommentar:

  1. Wow, hört sich nicht schlecht an. Spannend. Werde ich mal auf meine Leseliste setzen, danke für die tolle Vorstellung!

    LG Anna

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